Rhetoriktraining

Rhetoriktrainer Dr. Volker Herrmann sammelt mit den Schülerinnen und Schülern des TG13 Gedanken über die Wirkung bei ihrem Vortrag sinnlos aneinandergereihter Fußballernamen.

Womit beginnt jeder Vortrag?

Vom Schweiß feuchte Hände und hoher Puls – die Stimme bleibt sprichwörtlich im Hals stecken – nervös gehen die Füße auf und ab – die Gedanken verschwimmen trotz guter Vorbereitung. Dieses Szenario kennt vermutlich fast jeder von uns. Doch wie dagegen ankämpfen?

Selbstbewusstes Präsentieren, energievolles Auftreten, sichere und deutliche Aussprache: Mit diesen und weiteren Themen rund um das Auftreten vor Publikum beschäftigten sich die 13. Klassen der KvS-Schule diese Woche in einem Rhetoriktrainig. Bereits zum zweiten Mal in Laupheim zu Gast waren Dr. Volker Herrmann und Katrin Strasser, zwei der Trainerinnen und Trainer des Netzwerks für praktische Rhetorik am RP Freiburg.

Der diesjährige Abiturjahrgang ist der letzte, der eine Präsentationsprüfung nach traditionellem Muster für das mündliche Abitur ablegen muss. Auf praktische Tipps für diese und allgemein für Situationen, in denen man vor anderen reden muss, zielte das Training ab.

Die Schülerinnen und Schüler übten sich im Schnellsprechen, in der deutlichen Aussprache, einmal mit Korken im Mund, und im Vortrag in verschiedenen Emotionen. Spontan gestalteten die 13er einen Einstieg in ein absurdes Thema, ohne dabei ein Wort aufzuschreiben. Dabei sollte der Körper aufrecht, aber nicht steif wirken, die Hände zum „Kran“ erhoben, Offenheit signalisierend, anstatt in den Hosentaschen oder nervös in den Haaren spielend. Die Intention dahinter: beim Publikum rein durch das Auftreten Wirkung erzielen, unabhängig vom Inhalt, dabei authentisch bleiben und Hemmungen überwinden, die einem gerade in Prüfungen das Präsentieren erheblich erschweren können. „Nutzt die Nervosität und das mit ihr einhergehende Adrenalin. Sie liefern Energie, und genau die brauchen wir beim Vortrag.“, so die Rhetoriktrainer.

Die Antwort auf die allererste Frage lautet übrigens: mit einer Pause, gefolgt von einem Ohröffner. Ein „Herzlich willkommen zu meiner Präsentation“ wirkt stinklangweilig und zeugt von wenig Kreativität. Sich auf ein provokantes Zitat zu beziehen, beim Zuhörer ein Kopfkino auszulösen oder mit einem Experiment in den Vortrag zu starten hingegen fesselt und weckt sofort Interesse, und das völlig unabhängig vom Thema.

Nun kann das mündliche Abi kommen!